Seit 2005 bereichert die Universität Rostock mit einem bunten wissenschaftlichen Programm die Hanse Sail. Über viele Jahre präsentierte das Institut für Physik Wissenschaft zum Anfassen im Max-Planck-Institut für Demografische Forschung am Warnowufer. Seit 2023 ist die Universität direkt auf dem Veranstaltungsgelände vertreten und bietet einen vielfältigen Einblick in die spannende Welt der Wissenschaft und Forschung. Unter dem Motto „Volle Fahrt voraus! Mit Wissenschaft Zukunft bewegen“ präsentieren sich in diesem Jahr die Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik mit der Unimedizin Rostock auf der Science@Sail. Auch andere Fakultäten und Institute geben an diesen vier Tagen wertvolle und interessante Einblicke in ihre Arbeit. Kommen Sie vorbei und tauchen Sie mit uns ein in eine nachhaltige Zukunft.
Herzlich Willkommen zur neuen Auflage von Science@Sail 2023 im veränderten Gewand.
Ein umfangreiches Programm quer durch die maritime Welt erwartet Sie.
Das vollständige Programm finden Sie hier, auf der Seite der Universität Rostock.
Aus dem Programm:
Vorträge nicht nur für Fachleute
Einige Teilnehmer des diesjährigen Kommunikationswettbewerb „Rostocks Eleven“ stellen ihre Themen auf der Science@Sail 2023 vor. Unter ihnen auch die Gewinnerin Annkatrin Pahl.
Freitag, 11. August 2023
18:00 Uhr
Annkatrin Pahl (Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN) Dummerstorf)
Beste Freundin, blöde Kuh – Über die Sozialbeziehungen von Rindern
Kühe sind nicht nur schlau, sondern auch sehr sozial. Sie pflegen Freundschaften und haben Stress, wenn sie von Herdenmitgliedern getrennt werden. In meinem Projekt nehme ich Freundschaftsbeziehungen in einer Gruppe von Milchkühen genauer unter die Lupe. Dafür schaue ich mir an, ob unangenehme Situationen für eine Kuh weniger schlimm sind, wenn die engste Freundin ihr Gesellschaft leistet. Außerdem untersuche ich, wie sich eine Trennung auf die Stabilität von Freundschaftsbeziehungen auswirkt. Wenn wir das Sozialleben unserer Nutztiere besser verstehen, können wir mit diesem Wissen das Tierwohl verbessern.
18.30 Uhr
Caroline Spratte (Universität Rostock, Marine Science Center, Institut für Biowissenschaften)
Die Zeit läuft – Mit dem Seehund zum MRT
Seehunde haben sich im Laufe der Evolution an den Lebensraum Meer angepasst. Bei zum Beispiel der Jagd unter Wasser oder während der Navigation werden viele Sinneswahrnehmungen verarbeitet. Aber auch ein gutes Zeitempfinden könnte von Vorteil sein. Ich erforsche den bei Seehunden und allgemein bei einem Meeressäuger erst kürzlich beschriebenen Zeitsinn vom Verhalten bis hin zu den Fragen, wo bzw. wie Zeit im Gehirn verarbeitet wird. Hierfür möchte ich die ersten funktionellen Magnetresonanztomographie- Messungen mit einem wachen Seehund durchführen.
Samstag, 12. August 2023
18:30 Uhr
Eframir Franco-Diaz (Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik (IAP) Kühlungsborn)
„The answer, my friend, is blowin’ in the wind…“
Die Atmosphäre ist ein komplexes System, das unser tägliches Leben beeinflusst. Das Wetter, von dem wir in den Nachrichten hören, spielt sich in der Troposphäre ab, die intensiv untersucht wird. Doch endet Atmosphäre über dem Bereich, in dem Flugzeuge fliegen? Die Antwort lautet: Nein. Im Höhenbereich um 50 Kilometer weht der Wind oft mit 250 Kilometern pro Stunde, stärker als ein Hurrikan der Kategorie 5! Um die Dynamik in diesem Bereich zu untersuchen, hat das IAP einen neuen Hochleistungslaser installiert. Eframir Franco-Diaz nimmt Sie mit auf eine Reise in die mittlere Atmosphäre, eine der am wenigsten untersuchten Regionen des Himmels.
18.30 Uhr
Frederik Furkert (Thünen-Institut für Ostseefischerei Rostock)
Fishing for Data – Meeresmonitoring als „erwünschter Beifang“ in der Fischerei
Die Erfassung von Meeresdaten ist so teuer und aufwändig, dass die Lücken immer größer werden und sogar Salzwassereinströme in die Ostsee einige Zeit unbemerkt bleiben. Können Fischer als Citizen Scientists die Lücke füllen? Der Ingenieur Frederik Furkert von Thünen-OF entwickelt gemeinsam mit einem Kollegen des Leibniz-IOW ein open-source Messsystem, das die Fischernetze als Messplattform nutzt. Die Messdaten werden weitgehend automatisch und nahezu in Echtzeit vom Schiff an Land übertragen und in internationalen Datenbanken veröffentlicht.