Die im Verein „Rostock denkt 365°“ vertretenen Forschungseinrichtungen freuen sich schon jetzt darauf, 2024 den Wettbewerb „Rostock’s Eleven“ zum 15. Mal durchzuführen.
Exzellente Nachwuchswissenschaftler:innen werden dabei in Vorträgen ihre Forschungsthemen kenntnisreich und kurzweilig präsentieren.
Auch diesmal werden wir elf Wissenschaftsjournalistinnen und -journalisten bitten, die kommunikative Qualität der Vorträge zu bewerten.
Als Mitglied der Jury erwartet Sie dies:
Am Mittwochabend lernen sich die 11 Kandidatinnen und Kandidaten sowie die Jury in entspannter Runde am Rostocker Stadthafen kennen.
Der Donnerstag ist für die Vorträge reserviert, und zwar am Forschungsinstitut für die Biologie der Nutztiere (FBN), unweit von Rostock. Es gibt die Möglichkeit, mit den Nachwuchsforschern über die Erkenntnisse zu sprechen. Nach dem Vortragsprogramm berät die Jury über ihr Votum zur überzeugendsten Präsentation. Den Tag krönt ein gemeinsames Abendessen.
Die Veranstaltung endet am Freitagmittag nach Feedback und vor allem Preisverleihung.
Die Pressemappe zu Rostock’s Eleven 2024 finden Sie hier.
Den Flyer hier.
Themen der Kandidat:innen
(in alphabethischer Reihenfolge | zum Thema bitte den Namen anklicken)
Athina Anastasiadou | Max-Planck-Institut für demografische Forschung
Wie viele Menschen haben nach der Invasion der Ukraine 2022 tatsächlich Russland verlassen?
Nach Kriegsbeginn in der Ukraine wurde eine Fluchtbewegung aus Russland beobachtet. Über das Ausmaß dieser Ausreisewelle gibt es bislang keine verlässlichen statistischen Daten. Athina Anastasiadou zeichnet mit Hilfe der russischen Suchmaschine Yandex ein erstes Bild vom Ausmaß der Abwanderung.
Leonie Barghorn | Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde
Rätselhafte Bodenheizung: Woher kommt die Wärme am Grund der Ostsee?
Der Klimawandel lässt die Wassertemperaturen in der Ostsee steigen. Doch manche Tiefenwasserbereiche erwärmen sich deutlich schneller als erwartet. IOW-Physikerin Leonie Barghorn ist dem Phänomen auf der Spur und befasst sich auch mit den Folgen für das Ökosystem.
Thaya Mirinda Dinkel | Thünen-Institut für Ostseefischerei
Ich sehe etwas, was du nicht siehst: Was uns verschiedene Methoden über Schweinswale erzählen
Das Verhalten von Schweinswalen in der Nähe von Stellnetzen gibt uns wichtige Hinweise, um die Tiere weiterhin zu schützen. Ihre Beobachtung in der Ostsee ist allerdings eine Herausforderung. Ich lade Sie ein auf eine multidisziplinäre Reise, die neue Erkenntnisse über ihr Verhalten bringen soll.
Thomas Freimuth | Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN)
Maden sind in aller Munde! Wieso die Schwarze Soldatenfliege die Eiweiß-lücke schließen kann
Deutschland und die EU produzieren weniger Eiweiß als an Nutztiere verfüttert wird – um diese „Eiweißlücke“ zu schließen, wird Sojaschrot aus Südamerika importiert. Um Tierfütterung nachhaltiger zu gestalten, ist es notwendig, Sojaschrot wieder mehr durch regional erzeugte Eiweißträger zu ersetzen.
Gabriele Groll | Hochschule für Musik und Theater Rostock Institut für Musikwissenschaft, Musiktheorie und Komposition
Musik zum Sehen – Kunst und Wissenschaft im Film
Die Visualisierung von Musik durch filmisch animierte Farben und Graphiken ist nicht neu. Dieses Kunstgenre nimmt mit dem abstrakten Film der 1920er Jahre seinen Anfang und reicht in Form von digitaler Visual Music bis in die Gegenwart hinein. Musik zum Sehen – Visual Music – verändert unsere (Hör-)Wahrnehmung von Musik.
Swane Jung | Universitätsmedizin Rostock Medizinische Biologie und Elektronen?mikroskopisches Zentrum (EMZ)
Back in Time – Urzeitliche Insekten-Rendezvous
Schlecht vorbereitet auf einem Date aufzutauchen ist keine gute Idee – vor allem nicht, wenn man sechs Beine hat und das Ziel der Verabredung ein One-Night-Stand ist. Neben der Beobachtung können auch Fossilien viel über die Strategien von Insekten bei der Partnersuche und Fortpflanzung verraten.
Lea-Marie Kenzler | Universität Rostock, Institut für Germanistik
Wenn Worte meine Sprache wären
Aufwachsen in zwei Welten – so geht es Kindern von gehörlosen Eltern. Sie leben in einer hörenden Welt; ihre sprachliche Heimat ist jedoch oft die Gebärdensprache. Den hörenden Kindern kommt als Sprecher, Übersetzer und Mittler zwischen Sprache und Kultur in ihren Familien eine besondere Rolle zu.
Lukas Möhrke | Fraunhofer-Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik IGP
Happy chicks, happy life – Wie ich mit Hilfe von thermisch beschichteten Oberflächen Fleisch gesünder machen will
Der Fleischkonsum steigt weltweit weiterhin stetig. Die Masttierhaltung ist darauf ausgelegt, immer produktiver zu werden. Das Risiko für die Ausbreitung von Krankheiten und Infektionen soll dabei möglichst gering gehalten werden.
Kesava Ramachandran | Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik (IAP)
Sturzwellen in der Mesosphäre – Auf der Suche nach Instabilitäten in Beobachtungen und Simulationen
Jeder kennt das: Man schwimmt in der See oder segelt auf dem Meer, da erscheint plötzlich eine Sturzwelle wie aus dem Nichts, die einem das Steuer aus der Hand schlägt und lebensgefährlich sein kann. Solche starken und unerwarteten Ereignisse, genannt „Bores“, treten auch gelegentlich in der Mesosphäre in etwa 90 km Höhe auf, wo sie mit 200 Kilometern pro Stunde wehen.
Carolin Stein | Leibniz-Institut für Katalyse
Wie sich mit gewöhnlichem Backpulver das explosive Gas Wasserstoff zähmen lässt
Unter den klimaneutralen Energieträgern gilt Wasserstoff (H2) als Favorit für die Zukunft. Doch als Gas ist er flüchtig, schwer zu speichern und zu transportieren, zudem explosiv und sehr platzintensiv. Um ihn als „Kohle von morgen“ nutzen zu können, bräuchten wir das Gas in flüssiger oder fester Form, die mit Zimmertemperatur und Normaldruck zurechtkommt.
Mirco Wendt | Universität Rostock, Arbeitsgruppe Physik von Ober- und Grenzflächen, DLR Institut für solar?terrestrische Physik, Neustrelitz
Blitzableiter im All – Wie Satelliten vor Sonnenwinden geschützt werden können
Um Solarpanele von Satelliten vor Sonnenwinden zu schützen, braucht es transparente Deckgläser mit einer elektrisch leitfähigen Oberfläche. Diese seltene Kombination von Eigenschaften kann man mit einer in Rostock entwickelten extrem dünnen Beschichtung mit bei Raumtemperatur flüssigen Salzen realisieren.
Christoph Werner | Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD
Fahndungsaufruf: Engelwurz, Kuckucks?Lichtnelke und Wiesen-Schaumkraut – mit KI und Drohnen dem Artenreichtum heimischer Wiesen auf der Spur
Was haben Engelwurz, Kuckucks-Lichtnelke und Wiesen?Schaumkraut gemeinsam? Sie stehen als Zeugen der Biodiversität auf den Grünflächen hiesiger Landwirte weit oben auf der Fahndungsliste der EU. Allerdings ist ihr Standort nur schwer zu ermitteln – dabei sollen Drohnen und eine KI-basierte Bildauswertung helfen.